WIFO Research Briefs

The WIFO Research Briefs present short contributions to economic policy discussions as well as short summaries of WIFO's research work. They are written in compliance with the Guidelines for Good Scientific Practice and scientific policy advice of the Austrian Agency for Research Integrity (ÖAWI) and serve to increase the national and international visibility of WIFO research results.

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Recent issues (78 hits)

Nachhaltigkeit entlang globaler Lieferketten. Wirtschaftliche Effekte der EU-Richtlinie für Sorgfaltspflichten von Unternehmen (Sustainability Along Global Supply Chains. Economic Effects of the EU Corporate Sustainable Due Diligence Directive)
WIFO Research Briefs, 2024, (4), 11 pages
Commissioned by: Federal Ministry of Labour and Economy
Online since: 15.03.2024 13:30
Mit der Initiative zur Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainable Due Diligence Directive – CSDDD) hat die EU einen wichtigen Schritt unternommen, um verantwortungsbewusstes Handeln von Unternehmen über die Grenzen der EU hinaus zu fördern. Die in der CSDDD vorgesehenen Sorgfaltspflichten werden Kosten und Nutzen für Unternehmen in der EU, für Unternehmen außerhalb der EU mit erheblichen Umsätzen im EU-Binnenmarkt sowie für deren Zulieferer mit sich bringen. Dieser Research Brief fokussiert auf die möglichen gesamtwirtschaftlichen Effekte der Richtlinie. Modellsimulationen der CSDDD im Rahmen der Studie "Trade and Welfare Effects of New Trade Policy Instruments" zeigen zum einen, dass Wohlfahrtsverluste durch den Rückzug von EU-Unternehmen aus Ländern mit hohem Risiko von Menschenrechtsverletzungen möglich sind. Zum anderen bietet die CSDDD die Chance, Umwelt- und Menschenrechtsstandards weltweit zu stärken und das reale Einkommen global zu steigern. Die Ergebnisse unterstreichen somit die Bedeutung einer kooperativen Herangehensweise zur Förderung nachhaltiger Unternehmensführung entlang globaler Wertschöpfungsketten.
WIFO Research Briefs, 2024, (3), 12 pages
Online since: 08.03.2024 0:00
Wir untersuchen die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich von 2011 bis 2022 auf Basis des Mikrozensus. Im Jahr 2011 lag der durchschnittliche Lohn von Frauen im öffentlichen und privaten Sektor 19,6% unter dem der Männer. Bis zum Jahr 2022 verringerte sich der geschlechtsspezifische Lohnunterschied auf 13,5%. Auch der bereinigte Lohnunterschied sank in diesem Zeitraum von 7,8% auf 6,4%. Determinanten des Lohnunterschieds sind u. a. Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Merkmalen, die die Berufserfahrung beschreiben, der ausgeübte Beruf und die Branche sowie die vertikale Segregation. Die Annäherung der Lohnniveaus lässt sich im Wesentlichen durch eine Angleichung dieser Merkmale erklären. Der Anteil der nicht beobachteten Merkmale, die zu Lohnunterschieden führen, wie z. B. systematische Unterschiede bei Lohnverhandlungen oder auch eine systematische Unterbezahlung von Frauen, ist ebenfalls gesunken, allerdings in geringerem Ausmaß.
EU-Grenzausgleich. Ambitionierte Klimaziele und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang bringen? (EU Carbon Border Adjustment. Aligning Ambitious Climate Targets and Competitiveness?)
WIFO Research Briefs, 2024, (2), 10 pages
Commissioned by: Federal Ministry of Labour and Economy
Online since: 06.03.2024 9:00
In Ergänzung zum reformierten EU-Emissionshandelssystem stellt der EU-Grenzausgleich einen zentralen Baustein dar, um internationale Unterschiede in den Klimaambitionen und in der Bepreisung von CO2-Emissionen auszugleichen und eine klimaneutrale EU bis 2050 zu erreichen. Mit dem Instrument setzt sich die EU zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten trotz verschärfter EU-Klimaziele und steigender CO2-Kosten zu sichern und das Risiko von Carbon Leakage, die Verlagerung von Emissionen in Länder mit weniger strengen Emissionsvorschriften, zu vermindern. Die Modellsimulationen der Studie "Trade and Welfare Effects of New Trade Policy Instruments" zeigen, dass ein klimapolitischer Alleingang der EU nur ein sehr begrenztes Potenzial zur Verringerung der globalen Emissionen aufweist und moderate Wohlstandseinbußen mit sich bringt. Im Gegensatz dazu erzielt eine klimapolitische Kooperation die größten globalen Emissionsminderungen und schafft durch Vermeidung von Klimafolgekosten Wohlfahrtsgewinne. Ein gemeinsamer Klimaklub der EU mit den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Japan senkt die globalen Emissionen um 14,8%, dies entspricht einer jährlichen Reduzierung der CO2-Emissionen um 5,46 Mrd. t.
Eine Projektion der öffentlichen Pflegekosten und des benötigten Pflegepersonals bis 2050 (A Projection of Public Long-term Care Expenditure and Care Workers Required up to 2050)
WIFO Research Briefs, 2024, (1), 11 pages
Online since: 29.02.2024 0:00
Die Zahl an älteren Menschen in Österreich wird sich sowohl absolut als auch relativ zu jüngeren Personen stark erhöhen. Dies hat einen Rückgang des Pflegepotenzials von Familien und Kostensteigerungen im Pflegesektor zur Folge. Die zu erwartende gesundheitliche Entwicklung von älteren Personen bringt einen etwas dämpfenden Effekt mit sich. Diese Effekte berücksichtigend, schätzt dieser Beitrag die zu erwartende Nachfrage im Bereich der Langzeitpflege und den daraus resultierenden Arbeitskräftebedarf bis zum Jahr 2050 ab. Die Anzahl der pflegegeldbeziehenden Personen wird zwischen 2021 bis 2050 um 57% steigen und im Jahr 2050 mehr als 730.000 betragen. Die mit dieser Entwicklung verbundenen öffentlichen Kosten werden von 2,74 auf 9,17 Mrd. € steigen (real, jährliche Valorisierung des Pflegegelds berücksichtigt). Die Projektionen der öffentlichen Aufwandsentwicklung der Pflegedienstleistungen zwischen 2021 und 2050 zeigen einen klaren Anstieg der Nettoaufwände sowie der betreuten Personen. Während im Jahr 2021 die Nettokosten für alle Pflegedienstleistungen rund 2,71 Mrd. € betrugen, werden sich diese bis zum Jahr 2030 auf rund 4,22 Mrd. € und bis 2050 auf 10,7 Mrd. € erhöhen (zu Preisen von 2021; +56% bis 2030, +294% bis 2050). Diese Nachfragesteigerungen führen zu einem erhöhten Personalbedarf im Bereich der Pflege. Ausgehend vom Personalstand im Jahr 2021 sind bis zum Jahr 2030 knapp 17.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig (in Vollzeitäquivalente über 12.000), um das Personalverhältnis von heute aufrechtzuerhalten (durchschnittlich +1.870 Pflegekräfte pro Jahr). Bis zum Jahr 2050 sind knapp 77.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig (bzw. knapp 57.000 in Vollzeitäquivalenten). Ein notwendiger Ausbau aufgrund von etwaigen Unterversorgungen ist hier nicht berücksichtigt und würde den Pflegekräftebedarf nochmals erhöhen.
WIFO Research Briefs, 2023, (13), 10 pages
Online since: 06.11.2023 9:00
Die Tariflohnsteigerungen beschleunigten sich zuletzt auf 8% im Vorjahresvergleich. Sie bewirkten bislang aber keine zusätzlichen Preisanstiege, sondern ergaben sich aus diesen, wie die vorliegende Analyse zeigt. Während eine Kompensation von Reallohnverlusten demnach keine "Lohn-Preis-Spirale" auslösen wird, wird sie die Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, die sich aus der Überinflation in Österreich ergibt, verstärken. Zudem geht sie zulasten der Unternehmen, da der Kapitalabfluss an das rohstoffexportierende Ausland den Verteilungsspielraum geschmälert hat.
Tourismusanalyse: Die Gäste kommen zurück, aber Teuerung dämpft reale Umsätze (Tourism Analysis: Guests Return, but Inflation Dampens Real Revenues)
WIFO Research Briefs, 2023, (12), 11 pages
Online since: 21.09.2023 9:00
Trotz anhaltender Teuerung und insgesamt volatiler Rahmenbedingungen war die Nachfrage in Österreichs Beherbergungsbetrieben in der ersten Sommerhälfte 2023 stärker als vor der Krise (Ankünfte +1,0%, Nächtigungen +2,0%). Nicht nur Binnenreisende nächtigten von Mai bis Juli häufiger als im Vergleichszeitraum 2019 (+3,2%), sondern erstmals auch die internationalen Gäste (+1,5%). Für die gesamte Saison wird ein neuer Höchstwert von 79,8 Mio. Nächtigungen erwartet (Mai bis Oktober 2019/2023 +1,1%). Im Kalenderjahr 2023 könnte mit geschätzt etwa 150 Mio. Nächtigungen das zweitbeste Ergebnis nach 2019 erzielt werden (–1,7%). Die Tourismuseinnahmen dürften jedoch aufgrund der nach wie vor hohen Inflation sowie der zunehmenden Sparsamkeit der Gäste real spürbar zurückgehen und sich damit gegenläufig zur Nächtigungsnachfrage entwickeln.
Frühzeitiges Monitoring der Ziele für eine nachhaltige und inklusive Entwicklung in Österreich – Aktualisierung 2023. Bewertung der Entwicklung von SDG 8 auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose und Nowcasts (Early Monitoring of the Sustainable and Inclusive Development Goals in Austria – Update 2023. Assessment of the SDG 8 Development on the Basis of the WIFO Economic Outlook and Nowcasts)
WIFO Research Briefs, 2023, (11), 12 pages
Supported by: Anniversary Fund of the Oesterreichische Nationalbank
Online since: 28.07.2023 0:00
Die 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen streben eine globale nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene an. Der vorliegende Research Brief liefert eine Aktualisierung des frühzeitigen Monitorings von SDG 8 für Österreich. Aufbauend auf dem jährlichen SDG-Monitoring von Eurostat und unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung in Österreich auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose und Nowcasts wird eine Einschätzung der Zielerreichung für 2023 vorgenommen. Der überwiegende Teil der wirtschaftlichen Indikatoren in SDG 8 entwickelt sich in Richtung Zielerreichung, wenngleich die konjunkturelle Eintrübung 2023 die positive Dynamik am aktuellen Rand abschwächt. Im Bereich der Zusatzindikatoren sind 2023 Fortschritte beim Rohstoffverbrauch und der geschlechtsspezifischen Nichterwerbstätigkeit aufgrund familiärer Pflegeverpflichtungen zu verzeichnen, hinsichtlich der Armutsgefährdung von Erwerbstätigen ist hingegen eine Zielabweichung zu erwarten.
Wende auf dem Immobilienmarkt. Anzeigedaten verdeutlichen Nachfrageeinbruch in Österreich (Turnaround in the Real Estate Market. Listing Data Highlights Slump in Demand in Austria)
WIFO Research Briefs, 2023, (10), 9 pages
Online since: 19.07.2023 9:00
Österreichs Wohnimmobilienmarkt hat im Jahr 2022 eine deutliche Wendung hingelegt. Nach mehreren Jahren praktisch ununterbrochenen Preiswachstums gab es seit Frühsommer des abgelaufenen Jahres erstmals Zeichen für eine Preisstagnation, zum Jahreswechsel sogar von ersten Preisrückgängen. Zur Plausibilisierung der möglichen zukünftigen Entwicklungen versucht der vorliegende Research Brief ein Narrativ zum Hintergrund des aktuellen Umbruchs am österreichischen Wohnimmobilienmarkt zu geben. Durch die Verwendung umfangreicher Anzeigedaten des Portals immoscout24.at können zudem die wesentlichen Treiber herausgearbeitet werden, welche den Immobilienmarkt in Österreich auch in den kommenden Monaten bestimmen werden.
WIFO Research Briefs, 2023, (9), 13 pages
Online since: 16.06.2023 9:00
Austrian inflation has again been significantly higher than euro area inflation since September 2022. Both domestic and external demand and supply shocks have contributed to this, reflecting the following circumstances: a later implementation of price-dampening measures than in the rest of the euro area, expansive fiscal policies, the resurgence of international tourism, and a delayed pass-through of the decline in wholesale energy prices. By contrast, wage shocks have so far not made a sustained contribution to the inflation (gap), although wage increases have recently been high.
Tourismusanalyse: Nachfrage im Winter 2022/23 nahe am Vorkrisenniveau, positive Aussichten für den Sommer 2023 (Tourism Analysis: Demand in Winter 2022-23 Close to Pre-crisis Level, Positive Outlook for Summer 2023)
WIFO Research Briefs, 2023, (8), 9 pages
Online since: 14.06.2023 7:00
Mit knapp 19 Mio. Ankünften und rund 69,3 Mio. Nächtigungen zog die Nachfrage nach Aufenthalten in Österreich von November 2022 bis April 2023 gegenüber dem von der COVID-19-Pandemie beeinträchtigten Winter 2021/22 kräftig an (+45,6% bzw. +31,5%). Auf die Höchstwerte der Vorkrisensaison 2018/19 fehlten noch rund 7% bei den Ankünften und knapp 5% bei den Nächtigungen. Damit wurde das bisher drittbeste Winterergebnis erzielt. Für den Sommer 2023 gehen Prognosen von gut 80 Mio. Nächtigungen aus, was einen neuen Nächtigungshöchststand bedeuten würde.
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