Dieser Beitrag zeigt Lösungswege auf, wie in den Kollektivvertragsverhandlungen mit den aktuellen Herausforderungen umgegangen
werden könnte, um einerseits die Reallöhne zu stützen und andererseits die hohe Inflation zu dämpfen. Zunächst wird die Inflationsentwicklung
in Österreich mit jener im Euro-Raum verglichen. Anschließend werden die Beziehungen zwischen Löhnen und Preisen anhand der
internationalen Literatur sowie die institutionellen Gegebenheiten für Lohnverhandlungen in Österreich beleuchtet. Als Änderungsvorschläge
für die Lohnverhandlungen wird zunächst ein Umstieg von der rollierenden auf die laufende Inflation diskutiert, verbunden
mit einer Kompensation für die Arbeitnehmer:innen. Anschließend wird auf die gezielte Nutzung von Einmalzahlungen eingegangen
und als zusätzliche Orientierungsgröße für die Produktivitätsentwicklung auf die nominelle sektorale Bruttowertschöpfung verwiesen.
Research group:Macroeconomics and Public Finance – Labour Economics, Income and Social Security
Language:German
Collective Bargaining in Times of High Inflation
This article shows ways of dealing with the current challenges in collective bargaining in order to support real wage development
on the one hand and to curb high inflation on the other. First, inflation developments in Austria are compared with those
in the euro area. Then the relationship between income and prices is examined on the basis of the international literature
as well as the institutional conditions for wage negotiations in Austria. Suggestions for changes in wage negotiations include
a switch from rolling to current inflation, combined with compensation for employees, and then the targeted use of one-off
payments. Finally, the nominal sectoral gross value added is referred to as an additional benchmark for productivity development.