Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Juli einen deutlichen Rückgang der Konjunkturdynamik. Der WIFO-Konjunkturklimaindex
notierte mit 10,5 Punkten (saisonbereinigt) 6,1 Punkte unter dem Wert des Vormonats (16,7 Punkte). Die Ergebnisse zeigen eine
Abschwächung bei den Lageeinschätzungen und den Konjunkturerwartungen. Während die Lageindikatoren nach wie vor ein positives
Konjunkturumfeld zeichnen, signalisieren die unternehmerischen Erwartungen schwache Konjunkturausblicke der Unternehmen. Die
Unwägbarkeiten der Gasversorgung und die hohen Energiepreise haben die unternehmerische Unsicherheit weiter erhöht. Die Mehrheit
der Unternehmen rechnet weiterhin damit, Preiserhöhungen vornehmen zu müssen.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Juni einen leichten Rückgang der Konjunkturdynamik. Der WIFO-Konjunkturklimaindex
notierte mit 16,8 Punkten (saisonbereinigt) 2,6 Punkte unter dem Wert des Vormonats (19,4 Punkte). Die Ergebnisse zeigen eine
Abschwächung bei den Lageeinschätzungen, die aber weiterhin ein gutes Konjunkturumfeld zeichnen. Infolge der hohen unternehmerischen
Unsicherheit und der steigenden Inputpreise verloren aber die Konjunkturerwartungen weiter an Dynamik. Die Mehrheit der Unternehmen
rechnet weiterhin damit, Preiserhöhungen in den kommenden Monaten vornehmen zu müssen.
Die Unsicherheit infolge des Ukraine-Krieges führte im Mai zu einer Verschlechterung der konjunkturellen Stimmung bei den
österreichischen Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 19,3 Punkten (saisonbereinigt) 5,2 Punkte unter dem
Wert des Vormonats (24,5 Punkte). Die Einschätzungen zur aktuellen Konjunkturlage verschlechterten sich nur geringfügig. Die
hohe Unsicherheit infolge des Ukraine-Krieges und die Preisanstiege führten dazu, dass die Unternehmen weniger optimistisch
in die Zukunft blicken. Die Unternehmen rechnen auch weiterhin mehrheitlich damit, Preiserhöhungen in den kommenden Monaten
vornehmen zu müssen.
Der Ukraine-Krieg führte zu einer weiteren Erhöhung der Unsicherheit und beeinträchtigte die Mehrheit der österreichischen
Unternehmen (55%). Besonders beeinträchtigt waren größere Unternehmen (73%) in allen Sektoren und Unternehmen in der Sachgütererzeugung
(67%), wobei steigende Energie- und Vorleistungspreise am häufigsten genannt wurden. Die durch den Ukraine-Krieg betroffenen
Unternehmen haben im Durchschnitt pessimistischere Geschäftslageerwartungen und gehen davon aus, ihre Verkaufspreise häufiger
erhöhen zu müssen. Direkt betroffene Unternehmen aus der Sachgütererzeugung erwarten bei der Verknappung der Erdgasverfügbarkeit
eine leicht überproportionale Reduktion ihrer Produktion.
Die vierte Welle der COVID-19-Pandemie brachte große Herausforderung mit sich: Rund 81% der befragten Unternehmen meldeten
Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit in den letzten drei Monaten, wobei Lieferengpässe und Schwierigkeiten Beschäftigte
zu finden am häufigsten genannt wurden. Die Liquiditätseinschätzungen haben sich im Vergleich zum August 2021 unwesentlich
verändert. Für das Frühjahr 2022 erwarteten die meisten Unternehmen (77%) weiterhin Beschränkungen: insbesondere Lieferengpässe
und Schwierigkeiten Beschäftigte zu finden wurden genannt. Lieferengpässe und Preisanstiege führten bei der Mehrheit von Unternehmen
zu einer Reduktion der Gewinnmargen. Viele Unternehmen haben wegen der Erhöhung der Vorleistungs-, der Energiepreise und der
Kollektivvertragslöhne ihre Verkaufspreise angehoben. Unternehmen, die ihre Verkaufspreise nicht erhöht haben, nannten vor
allem den Wettbewerbsdruck als Grund die Preisanhebung nicht durchgeführt zu haben.
Trotz eines deutlichen Konjunkturaufschwungs brachte die COVID-19-Pandemie in den vergangenen sechs Monaten für die österreichischen
Unternehmen eine Herausforderung: Rund 73% der befragten Unternehmen meldeten Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit in
den letzten sechs Monaten. Jeweils rund ein Drittel der Unternehmen berichtete vom Entfall von Aufträgen, von Lieferengpässen
und von Schwierigkeiten Beschäftigte zu finden. Die Liquiditätseinschätzungen haben sich im Vergleich zum Februar 2021 verbessert.
Für den Herbst erwarten die meisten Unternehmen eine deutliche Verschärfung der behördlichen Maßnahmen, allerdings erwarten
nur wenige Unternehmen (rund 17%) starke Beeinträchtigungen durch die COVID-19-Pandemie im Herbst 2021. Die meisten Unternehmen
erwarten leichte Einschränkungen der Geschäftstätigkeit (rund 50%).
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom April zeigen im Quartalsvergleich trotz des Ukraine-Krieges eine Verbesserung
der Konjunkturerwartungen. In allen Sektoren außer dem Einzelhandel legten die Konjunkturindikatoren gegenüber Jänner zu.
Auch die Kapazitätsauslastung stieg in allen Sektoren deutlich. In der Gesamtwirtschaft war wie im Vorquartal der "Mangel
an Arbeitskräften" das wichtigste Hemmnis der Geschäftstätigkeit, in der Sachgütererzeugung, der Bauwirtschaft und im Einzelhandel
die Knappheit an Material und Vorprodukten. Infolge des Ukraine-Krieges stiegen sowohl die unternehmerische Unsicherheit als
auch die Verkaufspreiserwartungen weiter an.
Die Ergebnisse der WIFO-Investitionsbefragung lassen für 2022 eine breit getragene Ausweitung der Investitionen erwarten.
Dieses Investitionswachstum dürfte vor allem von Unternehmen in den Branchen Information und Kommunikation, Verkehr und Lagerei,
den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
getragen werden. Großbetriebe dürften ihre Investitionen dabei stärker ausweiten als kleine und mittlere Unternehmen. Die
Investitionstätigkeit wird vor allem durch die Nachfrage und technologische Entwicklungen getrieben. Am häufigsten werden
Ersatzinvestitionen als Investitionsziel genannt, wobei 2022 Kapazitätserweiterungen an Bedeutung gewinnen dürften. Für Österreichs
Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO für 2022 mit einem realen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 4,0%.
Nach dem Einbruch infolge der COVID-19-Pandemie dürfte sich die heimische Investitionstätigkeit 2021 kräftig erholen. Eine
Hochschätzung anhand der Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2021 in der Sachgütererzeugung
insgesamt einen Anstieg der Investitionen um 22,0% gegenüber dem Vorjahr (real). Insbesondere große Unternehmen planen eine
Ausweitung ihrer Investitionen, während kleine und mittelgroße Betriebe diese nur leicht steigern wollen. Vor allem die Hersteller
von Industriegütern sowie lang- und kurzlebigen Konsumgütern werden ihre Investitionen erhöhen, in der Kraftfahrzeugbranche
werden sie dagegen nur geringfügig höher ausfallen als 2020. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2021 mit einem
realen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 6,9%.
Die Hochschätzung der Meldungen der Sachgütererzeuger im WIFO-Investitionstest ergibt für 2021 insgesamt eine Steigerung der
realen Investitionen um 4,8% gegenüber 2020, als die Investitionen aufgrund der COVID-19-Krise um 15,9% einbrachen. Großunternehmen
kürzten ihre Investitionen deutlicher als kleine und mittelgroße Betriebe, die auch für 2021 eine stärkere Ausweitung ihrer
Investitionen planen. Der Rückgang 2020 ging insbesondere auf die Hersteller von Investitionsgütern und dauerhaften Konsumgütern
zurück, wogegen der Anstieg 2021 voraussichtlich durch Produzenten von nichtdauerhaften Konsumgütern und Gebrauchsgütern getrieben
wird. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2021 mit einem realen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 4,5%,
der durch die Investitionsprämie unterstützt wird.