Dimensionen plattformbasierter Arbeit in Österreich und Europa. Implikationen für die soziale Sicherheit (Dimensions of Platform-based Work in Austria and Europe. Implications for Social Security)
Studien, Juni 2018, 64 Seiten
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Durch Nutzung digitaler Technologien entwickeln und verbreiten sich sowohl neue Qualifikationsanforderungen für die Erwerbsbevölkerung
als auch neue Arbeits- und Einkommensformen. Die Studie analysiert die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen im Hinblick auf
die digitalisierungsbedingten neuen Arbeitsformen (Plattformarbeit) und die daraus entstehenden Veränderungen in der Sozialversicherung.
In der jüngeren Vergangenheit verloren demnach Berufe mit manueller Tätigkeit an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Zahl der
Solo-Selbständigen stärker als die der unselbständig Erwerbstätigen. Die Sozialversicherungsbeiträge sind für Solo-Selbständige
um rund 8% geringer als für unselbständig Beschäftigte. Auch fallen hier keine Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds,
keine Kommunalabgabe usw. an. Im einkommenszentrierten österreichischen Sozialsystem hat dies ein geringeres individuelles
Sicherungsniveau wie auch eine Dämpfung der Finanzierungsbasis insgesamt zur Folge. Anhand der Plattformarbeit zeigen sich
die Herausforderungen für das nationale Sozialversicherungssystem, die in einer EU-weit einheitlichen Regulierung und Erfassung
von Plattformarbeit münden sollten.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Dimensions of Platform-based Work in Austria and Europe. Implications for Social Security
Through the use of digital technologies, both new qualification requirements for the working population and new forms of work
and income are developing and spreading. The study analyses the latest labour market developments with regard to the digitisation-related
new forms of work (platform work) and the resulting changes in social security. In the recent past, occupations involving
manual work have therefore lost importance. At the same time, the number of solo self-employed people is rising faster than
the number of employed people. Social security contributions are around 8 percent lower for solo employees than for employees.
Neither are there any contributions to the family equalisation fund, no municipal levy, etc. In the income-centred Austrian
social security system, this results in a lower level of individual security as well as a dampening of the overall financing
basis. The platform work shows the challenges for the national social security system, which should lead to an EU-wide uniform
regulation and registration of platform work.
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2022
Ziele der Forschungskooperation sind (1) wissenschaftliche Analysen sozialpolitischer Fragestellungen, (2) Beratung der Sozialversicherungsträger
zu aktuellen Themen in Form von wissenschaftlichen Konferenzen (Sozialstaatsenquete), (3) die Veröffentlichung und Verbreitung
der Ergebnisse in Fachmedien. Die wissenschaftlichen Analysen umfassen die Bereiche: Gesundheit (Lebenserwartung von Schwerarbeiterinnen
bzw. -arbeitern, Gesundheitszustand älterer Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeiternehmer in Österreich, Biografien der Inanspruchnahme
von Gesundheitsleistungen vor Invalidität und Berufsunfähigkeitspensionen, soziale Unterschiede in der Lebenserwartung und
damit verbundene Gesundheitsausgaben, Bezieherinnen bzw. Bezieher von Pflegegeld und die von ihnen bezogenen Gesundheitsleistungen),
Arbeitsmarkt (Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt infolge des demografischen Wandels, Anreizsysteme für die Weiterbeschäftigung
älterer Arbeitnehmer, De-Standardisierung der Erwerbsbiografien und Auswirkungen auf die Alterssicherung) und soziale Sicherheit
(Niedriglohnbeschäftigung und soziale Sicherungssysteme, Konsequenzen neuer Arbeitsformen für die Finanzierung der sozialen
Sicherheit, Ansatzpunkte für eine strukturelle Neuorientierung der Sozialstaatsfinanzierung, Dimensionen der Plattformarbeit
in Österreich und Europa: Implikationen für die soziale Sicherheit).
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
In erwerbszentrierten Systemen der sozialen Sicherung, die auf der Verknüpfung der sozialen Absicherung mit Einkommenshöhe
und Erwerbsdauer beruhen, ergeben sich bei zunehmend flexiblen Arbeits- und Einkommensformen einerseits Sicherungslücken für
Personen und andererseits konjunkturbedingte Schwankungen der Beitragsfinanzierung. Die Arbeit zeichnet die Arbeitsmarktveränderungen
nach und entwickelt Kriterien zur Weiterentwicklung der Finanzierungsstruktur des österreichischen Sozialversicherungssystems.