Dimensionen plattformbasierter Arbeit in Österreich und Europa. Implikationen für die soziale Sicherheit (Dimensions of Platform-based Work in Austria and Europe. Implications for Social Security)
Studien, Juni 2018, 64 Seiten
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 28.02.2019 0:00
 
Durch Nutzung digitaler Technologien entwickeln und verbreiten sich sowohl neue Qualifikationsanforderungen für die Erwerbsbevölkerung als auch neue Arbeits- und Einkommensformen. Die Studie analysiert die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen im Hinblick auf die digitalisierungsbedingten neuen Arbeitsformen (Plattformarbeit) und die daraus entstehenden Veränderungen in der Sozialversicherung. In der jüngeren Vergangenheit verloren demnach Berufe mit manueller Tätigkeit an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Zahl der Solo-Selbständigen stärker als die der unselbständig Erwerbstätigen. Die Sozialversicherungsbeiträge sind für Solo-Selbständige um rund 8% geringer als für unselbständig Beschäftigte. Auch fallen hier keine Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds, keine Kommunalabgabe usw. an. Im einkommenszentrierten österreichischen Sozialsystem hat dies ein geringeres individuelles Sicherungsniveau wie auch eine Dämpfung der Finanzierungsbasis insgesamt zur Folge. Anhand der Plattformarbeit zeigen sich die Herausforderungen für das nationale Sozialversicherungssystem, die in einer EU-weit einheitlichen Regulierung und Erfassung von Plattformarbeit münden sollten.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Dimensions of Platform-based Work in Austria and Europe. Implications for Social Security
Through the use of digital technologies, both new qualification requirements for the working population and new forms of work and income are developing and spreading. The study analyses the latest labour market developments with regard to the digitisation-related new forms of work (platform work) and the resulting changes in social security. In the recent past, occupations involving manual work have therefore lost importance. At the same time, the number of solo self-employed people is rising faster than the number of employed people. Social security contributions are around 8 percent lower for solo employees than for employees. Neither are there any contributions to the family equalisation fund, no municipal levy, etc. In the income-centred Austrian social security system, this results in a lower level of individual security as well as a dampening of the overall financing basis. The platform work shows the challenges for the national social security system, which should lead to an EU-wide uniform regulation and registration of platform work.

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Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
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