Ansatzpunkte einer strukturellen Neuausrichtung der Sozialstaatsfinanzierung (Framework and Criteria for Restructuring the Austrian Social Security System)
Studien, August 2017, 53 Seiten
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
In erwerbszentrierten Systemen der sozialen Sicherung, die auf der Verknüpfung der sozialen Absicherung mit Einkommenshöhe
und Erwerbsdauer beruhen, ergeben sich bei zunehmend flexiblen Arbeits- und Einkommensformen einerseits Sicherungslücken für
Personen und andererseits konjunkturbedingte Schwankungen der Beitragsfinanzierung. Die Arbeit zeichnet die Arbeitsmarktveränderungen
nach und entwickelt Kriterien zur Weiterentwicklung der Finanzierungsstruktur des österreichischen Sozialversicherungssystems.
JEL-Codes:H53
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Framework and Criteria for Restructuring the Austrian Social Security System
The Austrian social security system as a model of the Bismarckian Welfare System, suffers from the increasing numbers of de-standardised
employment forms and increasing flexibility of employment income. Not only individuals face a higher risk of income insecurity
but also the financial basis of defined contribution systems faces structural bottlenecks. The paper analyses recent labour
force developments in Austria and discusses criteria and starting points of restructuring the Austrian social security system.
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2022
Ziele der Forschungskooperation sind (1) wissenschaftliche Analysen sozialpolitischer Fragestellungen, (2) Beratung der Sozialversicherungsträger
zu aktuellen Themen in Form von wissenschaftlichen Konferenzen (Sozialstaatsenquete), (3) die Veröffentlichung und Verbreitung
der Ergebnisse in Fachmedien. Die wissenschaftlichen Analysen umfassen die Bereiche: Gesundheit (Lebenserwartung von Schwerarbeiterinnen
bzw. -arbeitern, Gesundheitszustand älterer Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeiternehmer in Österreich, Biografien der Inanspruchnahme
von Gesundheitsleistungen vor Invalidität und Berufsunfähigkeitspensionen, soziale Unterschiede in der Lebenserwartung und
damit verbundene Gesundheitsausgaben, Bezieherinnen bzw. Bezieher von Pflegegeld und die von ihnen bezogenen Gesundheitsleistungen),
Arbeitsmarkt (Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt infolge des demografischen Wandels, Anreizsysteme für die Weiterbeschäftigung
älterer Arbeitnehmer, De-Standardisierung der Erwerbsbiografien und Auswirkungen auf die Alterssicherung) und soziale Sicherheit
(Niedriglohnbeschäftigung und soziale Sicherungssysteme, Konsequenzen neuer Arbeitsformen für die Finanzierung der sozialen
Sicherheit, Ansatzpunkte für eine strukturelle Neuorientierung der Sozialstaatsfinanzierung, Dimensionen der Plattformarbeit
in Österreich und Europa: Implikationen für die soziale Sicherheit).
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 28.02.2019 0:00
Durch Nutzung digitaler Technologien entwickeln und verbreiten sich sowohl neue Qualifikationsanforderungen für die Erwerbsbevölkerung
als auch neue Arbeits- und Einkommensformen. Die Studie analysiert die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen im Hinblick auf
die digitalisierungsbedingten neuen Arbeitsformen (Plattformarbeit) und die daraus entstehenden Veränderungen in der Sozialversicherung.
In der jüngeren Vergangenheit verloren demnach Berufe mit manueller Tätigkeit an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Zahl der
Solo-Selbständigen stärker als die der unselbständig Erwerbstätigen. Die Sozialversicherungsbeiträge sind für Solo-Selbständige
um rund 8% geringer als für unselbständig Beschäftigte. Auch fallen hier keine Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds,
keine Kommunalabgabe usw. an. Im einkommenszentrierten österreichischen Sozialsystem hat dies ein geringeres individuelles
Sicherungsniveau wie auch eine Dämpfung der Finanzierungsbasis insgesamt zur Folge. Anhand der Plattformarbeit zeigen sich
die Herausforderungen für das nationale Sozialversicherungssystem, die in einer EU-weit einheitlichen Regulierung und Erfassung
von Plattformarbeit münden sollten.