Information zur Veröffentlichung des WWWI: Der Wöchentliche WIFO-Wirtschaftsindex wird künftig einmal im Monat auf der Website des WIFO veröffentlicht.
Das Volumen der bargeldlosen Transaktionen als Indikator für die Konsumausgaben der privaten Haushalte stieg im Mai im Vergleich zum April. Diese Zunahme spiegelt sich auch in den Google-Mobilitätsindikatoren für Handel, Freizeit und Verkehrsstationen. Die privaten Konsumausgaben lagen im Mai noch um durchschnittlich 1,3% unter dem Vorkrisenniveau (April –2,3%).
Auch die Lkw-Fahrleistung auf Österreichs Autobahnen und das Güteraufkommen auf Schiene wurden im Mai im Vergleich zum Vormonat leicht ausgeweitet. Die Wachstumsdynamik der wichtigsten Handelspartner gemäß den Indikatoren des wöchentlichen GDP-Trackers der OECD für den Euro-Raum und die MOEL 5 war zwar etwas niedriger als im April, jedoch nach wie vor deutlich positiv. Die heimischen Warenexporte übertrafen das Vorkrisenniveau um 13,9% (April +14¼%), während die Warenimporte mit +15,9% im Mai etwas stärker anzogen als im Vormonat. Der Nettobeitrag des Warenaußenhandels zum BIP lag damit im Monatsdurchschnitt mit –0,6 Prozentpunkten etwas unter dem Vormonat (April –0,4 Prozentpunkte).
Sowohl die ankommenden als auch die abgehenden Passagierflüge auf dem Flughafen Wien nahmen im Mai weiter deutlich zu. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Mai 2021 fast vervierfacht und lag nur noch 7% unter dem Aufkommen vom Mai 2019. Der Wachstumsbeitrag des Reiseverkehrssaldos zum BIP verbesserte sich gegenüber dem Vormonat wieder etwas und lag im Mai bei +0,3 Prozentpunkten relativ zum Vorkrisenniveau (April –0,04 Prozentpunkte).
Im Mai lag die Wertschöpfung in der Industrie und im Handel, wie auch in den beiden Vormonaten, um rund 2% bzw. 2¼% über dem Vorkrisenniveau. Im Bauwesen (+1,4%; April +3,1%) und bei den restlichen Marktdienstleistungen (+3,2%; April +4%) schwächte sich die Wachstumsdynamik etwas ab. Die Wertschöpfung der sonstigen persönlichen Dienstleistungen lag im Mai noch um 5% unter dem Vorkrisenniveau 2019 (April –9,3%). In der Beherbergung und Gastronomie blieb sie noch um 28% darunter, lag jedoch um 100% über dem Vorjahresvergleichswert, als Hotels und Gaststätten über einen Großteil des Monats noch strengen behördlichen Einschränkungen unterlagen und daher überwiegend geschlossen blieben.
Die Zahl der Arbeitsuchenden ging in allen Wirtschaftsbereichen gegenüber den Vorwochen kontinuierlich zurück, während die gemeldeten offenen Stellen neue Höchstwerte erreichten.