The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social
and ecological goals: on average across 24 indicators, Austria is just behind the top third of European countries and has
recently fallen further behind. This was partly due to a drop in the rankings for multifactor productivity and the indicators
for employment and income distribution. Austria continues to achieve very high scores in regional cohesion. In other areas,
such as energy dependency and environmental patents, it has improved relative to the other countries.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel
der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in
den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich
weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich
relativ zu den anderen Ländern verbessern.
Häufig sind krisenhafte Ereignisse für bestimmte Sektoren mit Zufallsgewinnen verbunden. In der aktuellen Energiekrise verzeichnen
insbesondere manche Stromerzeuger im Vergleich zur Vorkrisenzeit zusätzliche Gewinne. Aktuell wird über die Einführung einer
Zufallsgewinnsteuer diskutiert, um die betroffenen Unternehmen oder Sektoren an der Finanzierung der Krisenkosten zu beteiligen.
Sieben EU-Länder haben bereits eine Zufallsgewinnsteuer implementiert oder planen deren Einführung. In Österreich rechtfertigt
der vergleichsweise geringe Anteil, der von Zufallsgewinnen an österreichischen Energieversorgungsunternehmen den privaten
Investorinnen und Investoren verbleibt, die Einführung einer Zufallsgewinnsteuer nicht. Zudem bleibt aus standortpolitischer
Sicht eine ad hoc eingeführte Zufallsgewinnsteuer problematisch. Eine Stromkostenbremse mit einer Preisobergrenze für ein
definiertes Grundkontingent des Stromverbrauchs scheint daher die klügere Maßnahme zu sein, vorausgesetzt, dass die Energieversorgungsunternehmen
bloß die aktuellen Beschaffungs- oder Produktionskosten (mit kalkulatorischem Gewinnaufschlag) ersetzt bekommen.
Die vorliegende Kurzstudie bietet Evidenz zu technologischen Entwicklungen in Österreich, die die Transformation zur Kreislaufwirtschaft
unterstützen. Derartige Tätigkeiten spielen im österreichischen Innovationssystem – unter Berücksichtigung wichtiger Einschränkungen
bei der Messung – sowohl in absoluten als auch in anteilsmäßigen Zahlen nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sind technologisch
und kommerziell relevante Entwicklungstätigkeiten zu beobachten. Eine Fallstudie zur Etablierung von Kreislaufwertschöpfungsketten
im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien zeigt die Bedeutung umfassender wirtschaftlicher, sozialer und FTI-politischer Ansätze,
die für eine Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft notwendig sind. In dem erforderlichen "whole of government"-Ansatz
kann der Rat für Forschung und Technologieentwicklung eine wichtige Koordinationsrolle übernehmen.
Der österreichische Warenaußenhandel entwickelte sich 2021 weitgehend unbeeinflusst vom Infektionsgeschehen und den behördlichen
Maßnahmen zur Eindämmung der COVID 19 Pandemie. Exporte wie Importe expandierten kräftig, Materialengpässe und Lieferverzögerungen
dämpften jedoch das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Der hohe Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie verschlechterte
das preisliche Austauschverhältnis im Warenhandel deutlich und belastete ebenso wie Nachfrageverschiebungen zu importintensiven
langlebigen Konsumgütern und pharmazeutischen Waren die Handelsbilanz. Die Industriekonjunktur entwickelte sich ab März sehr
dynamisch, die Kapazitätsauslastung stieg deutlich an. Infolge der Verwerfungen im internationalen Containertransport wurden
Lieferengpässe im Jahresverlauf zum wichtigsten Produktionshemmnis der österreichischen Sachgüterproduzenten. Sie bremsten
die günstige Industriekonjunktur, brachten sie aber nicht zum Erliegen. Die Investitionstätigkeit erholte sich 2021. Die einzelnen
Teilbereiche entwickelten sich robust, sowohl die Ausrüstungsinvestitionen als auch die Investitionen in immaterielle Anlagegüter
wurden ausgeweitet. Das Vorkrisenniveau der Investitionen insgesamt wurde 2021 jedoch noch nicht erreicht.
Der Executive Opinion Survey (EOS) ist eine internationale Umfrage des World Economic Forum zur Standortqualität. In Österreich
wurde sie in Zusammenarbeit mit dem WIFO zuletzt von Ende April bis Ende Juni 2021 durchgeführt. Dieser Beitrag fasst die
wichtigsten Ergebnisse entlang von vier Dimensionen zusammen: öffentliche Institutionen, öffentliche Güter, Märkte und Unternehmen.
Zur Positionsbestimmung werden die Ergebnisse für Österreich mit den Durchschnittswerten dreier Ländergruppen verglichen,
die für Österreich besonders relevant sind. Österreich erweist sich insgesamt als attraktiver Standort, bleibt aber bei zahlreichen
Indikatoren hinter dem Durchschnitt einer Vergleichsgruppe kleiner offener Volkswirtschaften in der EU zurück.
The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social
and ecological goals: taking the average across all indicators, Austria has improved somewhat relative to the previous year's
ranks and is now directly behind the top third of the European countries compared. Austria achieves high percentile ranks
in terms of per capita income, regional distribution and foreign trade. In the dimensions "social living conditions" and "use
of natural resources", however, it is only in the European midfield.
Michael Peneder (WIFO), Spyros Arvanitis, Christian Rammer, Tobias Stucki, Martin Wörter
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren konnte Österreich seine relative Position gegenüber
dem Vorjahr etwas verbessern und lag zuletzt unmittelbar hinter dem oberen Drittel der europäischen Vergleichsländer. Hohe
Prozentränge erzielt Österreich in Bezug auf die Pro-Kopf-Einkommen, die regionale Verteilung und den Außenhandel. In den
Dimensionen "soziale Lebensverhältnisse" und "Einsatz natürlicher Ressourcen" liegt Österreich dagegen nur im europäischen
Mittelfeld.
Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse einer Studie über die Entwicklung der Arbeits- und Multifaktorproduktivität in österreichischen
Unternehmen im Zeitraum von 2008 bis 2018 zusammen. Er basiert auf mikroaggregierten Unternehmensdaten, die in Zusammenarbeit
mit dem OECD-Projekt "Multiprod 2.0" erhoben und ausgewertet wurden. Sie bestätigen sowohl eine große Heterogenität zwischen
den Unternehmen als auch zahlreiche systematische Unterschiede. Beispiele für relevante Einflussfaktoren, die je nach Wirtschaftszweig
unterschiedlich wirken, sind Größenvorteile in der Produktion, ein höheres durchschnittliches Produktivitätswachstum junger
Unternehmen oder die Reallokation von Produktionsanteilen. So trägt beispielsweise die Umverteilung von Produktionsanteilen
zugunsten der produktivsten Unternehmen dazu bei, dass die Unternehmen an der Spitze der Produktivitätsverteilung mit Abstand
die meisten neuen Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt unterstreichen die empirischen Ergebnisse die Bedeutung von Strukturwandel
und offenen Märkten, die jungen und besonders produktiven Unternehmen Wachstumschancen bieten.