Der vorliegende Bericht beschreibt den oberösterreichischen Pakt für Arbeit und Qualifizierung in seinem Zusammenspiel mit
anderen relevanten Strategien auf der Landesebene. Im Zuge eines Vergleichs mit anderen europäischen Ländern und österreichischen
Bundesländern wird die Entwicklung des oberösterreichischen Arbeitsmarktes seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009
diskutiert. Anhand eines Literaturüberblicks zu regionalen, nationalen und internationalen Evaluierungen wird die zu erwartende
Wirksamkeit verschiedener im Pakt vereinbarter Maßnahmen angegeben. Dies wird durch eine Evaluierung der Arbeitsplatznahen
Qualifizierung und der Facharbeiter- und Facharbeiterinnen-Kurzausbildung sowie eine Abschätzung der volkswirtschaftlichen
Wirkungen ergänzt, die mit den budgetierten Ausgaben verbunden sind.
Das Arbeitskräfteangebot der 2005 bis 2014 erstmals als Asylwerber und Asylwerberinnen Krankenpflichtversicherten im erwerbsfähigen
Alter, die bis zum 31. Dezember 2015 in einen anderen beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeldeten
Status übergingen, wuchs in den ersten Jahren nach dem Ende der Pflichtversicherung rasch und kontinuierlich. Nach neun bis
zehn Jahren war die Erwerbsquote nur mehr geringfügig niedriger als jene der Inländer und Inländerinnen bzw. anderer Ausländer
und Ausländerinnen. Seit 2010 verlagerte sich aber aufgrund der schwierigeren Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt die
Verteilung des Arbeitskräfteangebotes der anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten von der Beschäftigung zur
Arbeitslosigkeit. Dadurch kam der Integrationsprozess hinsichtlich der Beschäftigungsdauer unter den anerkannten Flüchtlingen
und subsidiär Schutzberechtigten der Eintrittsjahrgänge nach 2005 – im Vergleich mit Inländern und Inländerinnen, aber auch
mit anderen Ausländern und Ausländerinnen – ab dem vierten Jahr nach Arbeitsmarkteintritt weitgehend zum Erliegen. Zugleich
stieg die in Arbeitslosigkeit verbrachte Zeit in diesen Kohorten.
Von den 81.486 im Jahr 2015 beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger erstmals als Asylwerber und Asylwerberinnen
in der Krankenversicherung pflichtversicherten Personen waren am Ende dieses Jahres 60.411 (74,1%) immer noch als Asylsuchende
bzw. Flüchtlinge pflichtversichert. Für 16.775 Personen (20,6%) wurde hingegen in den ersten drei Monaten 2016 kein einziges
Versicherungsverhältnis mehr festgestellt. Sie waren somit aus der Krankenversicherung abgegangen. Nur 4.300 Personen (5,3%)
gingen bis Ende des Jahres in ein anderes Sozialversicherungsverhältnis über, darunter 1.837 Personen im Alter zwischen 15
und 64 Jahren, die im Folgezeitraum, nach Ende der Pflichtversicherung, zumindest für drei volle Monate beim Hauptverband
gemeldet waren. Diese Personen im erwerbsfähigen Alter waren im Durchschnitt 5,0 Tage beschäftigt, 49,0 Tage als arbeitslos
registriert und 37,9 Tage nicht erwerbstätig. Insgesamt erhielten 38,2% dieser Personen im dreimonatigen Nachbetrachtungszeitraum
eine Schulung, die im Durchschnitt 22,5 Tage dauerte.
Franz Sinabell (Project co-ordinator), Georg Böhs, Stephanie Lackner, Dieter Pennerstorfer (WIFO), Helmut Habersack, Lukas Löschner, Roswitha Samek, Bernhard Schober, Walter Seher (BOKU)
Die Analyse der Belastung der Landeshaushalte durch Naturgefahren konzentriert sich neben Hagel und Dürre auf Hochwasserereignisse,
weil durch sie in der Vergangenheit die größten Schäden entstanden sind. Fallstudien mit tiefergehenden Analysen behandeln
die Gefährdung von Häusern und anderen Objekten in Zonen mit geringer Überflutungswahrscheinlichkeit, den Zusammenhang zwischen
Gefährdungslage und Schadenhöhe, die Eignung hydraulischer Modelle zur Reproduktion beobachteter ökonomischer Schäden und
die Möglichkeiten, durch Raumplanungsmaßnahmen das Schadenausmaß zu begrenzen. Landkarten der Gefährdungszonen sind demnach
wenig geeignet, um die genaue Schadenhöhe zu prognostizieren, aber gut geeignet, um die Gefährdung von Objekten anzuzeigen.
Konkrete Vorschläge zeigen den Gestaltungsspielraum von Behörden auf, um der Hochwassergefahr in der österreichischen Raumplanung
Rechnung zu tragen.
Im Jahr 2004 analysierte das WIFO erstmals die ökonomische Bedeutung der Wassernutzung (gemäß Art. 5 und Anhang III WRRL)
für die Sektoren Landwirtschaft, Produktion und Dienstleistungen, Energieerzeugung, Abwasserentsorgung und Wasserversorgung.
Im vorliegenden Projekt wurde die Analyse aktualisiert und ergänzt. Anhand einer Auswahl der Indikatoren wird die wirtschaftliche
Bedeutung der Sektoren dargestellt. Gegenüber den bisher vorliegenden Berichten wurde die Analyse um drei Sektoren (Fischerei,
Hochwasserschutz, Schifffahrt) erweitert.
Die Zahl der Arbeitskräfte aus den acht neuen EU-Ländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien
und Ungarn in Österreich erhöhte sich in den ersten zwölf Monaten nach Gewährung der Freizügigkeit (Mai 2011 bis April 2012)
um 29.493. Vor allem ins Burgenland und auch in die anderen Regionen Ostösterreichs wanderten überdurchschnittlich viele Arbeitskräfte
zu. In Süd- und Westösterreich war diese Zuwanderung hingegen unterdurchschnittlich. Der Nettozuwanderung standen deutlich
höhere Bruttoströme gegenüber: Im Zeitraum Mai 2011 bis April 2012 nahmen 75.510 Arbeitskräfte aus den acht neuen EU-Ländern
erstmals ein Arbeitsverhältnis in Österreich an. Nur gut die Hälfte von ihnen waren aber am 30. April 2012 noch auf dem österreichischen
Arbeitsmarkt aktiv.
Die Arbeitskräftezuwanderung aus den neuen EU-Ländern seit der Liberalisierung des Arbeitsmarktes mit 1. Mai 2011 war zum
einen durch eine starke Konzentration auf einzelne Regionen geprägt, zum anderen durch eine Konzentrationen auf einzelne Branchen
innerhalb der Regionen. Wesentliche Faktoren waren dabei die sektorale Spezialisierung (und hier insbesondere die Bedeutung
des Wintertourismus in der jeweiligen Region) und die Grenznähe. In den grenznahen Gebieten der Ostregion war bereits kurz
nach der Gewährung der Freizügigkeit eine Zunahme der Zuwanderung zu verzeichnen, die sich auf das Bauwesen und die Arbeitskräfteüberlassung
konzentrierte; im Jahresverlauf flachte diese Arbeitskräftezuwanderung aber ab. In den westlichen Tourismusregionen erhöhte
sich die Zuwanderung erst ab Dezember und war stark auf den Tourismus konzentriert.
Editors: Federal Ministry of Labour, Social Affairs and Consumer Protection
Mit dem 1. Mai 2011 erhielten die Staatsangehörigen der 10 EU-Mitgliedsländer, die der Europäischen Union am 1. Mai 2004 beigetreten
sind, uneingeschränkten Zugang auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Für Österreich war dies eine große Änderung im Zuwanderungsregime,
da dadurch die Arbeitsaufnahme einer Zuwanderungsgruppe, die rund 15% der Gesamtzuwanderung nach Österreich ausmachte, liberalisiert
wurde. Wie die vorliegende Analyse zeigt, stieg die Zahl der Arbeitskräfte aus den 8 neuen EU-Ländern in den ersten acht Monaten
seit der Gewährung der Freizügigkeit um 24.438; davon waren rund 21.736 unselbständig beschäftigt. Brutto wanderten dabei
zwischen Mai und Dezember rund 58.000 Personen zu, von diesen waren allerdings im Dezember schon rund 28.000 nicht mehr auf
dem österreichischen Arbeitsmarkt aktiv. Rund eine Drittel der Zuwanderer waren Pendler und Pendlerinnen. Die Zuwanderung
war auch regional und sektoral stark konzentriert: Gemessen an der Arbeitsmarktgröße verzeichneten das Burgenland sowie das
Gaststätten- und Beherbergungswesen, aber auch die Bauwirtschaft und der primäre Sektor deutlich höhere Zuwanderungsraten
als im österreichischen Durchschnitt. Eine noch stärkere Konzentration zeigt sich in einer bundeslandspezifischen sektoralen
Betrachtung.