Empirical results on the link between growth and diversity in (un)related industries proved to be highly dependent on the
specific regional, temporal and econometric context. Using highly disaggregated employment data at the sub-regional level,
we find that higher employment growth in Austria is mainly linked to unrelated variety. However, in-depth analyses by sectors
and regional regimes illustrate substantial heterogeneity in the results, with services and a large number of relatively small
non-urban regions driving the overall results. Thus, our findings argue against structural policy conclusions based on assessments
neglecting the specific sectoral and regional context.
Ausgangspunkt dieses Artikels ist die in der Literatur weit verbreitete Hypothese, wonach der Strukturwandel zu Dienstleistungen
wegen vermeintlich geringerer Möglichkeiten zu Effizienzsteigerungen im Tertiärbereich mit negativen Effekten auf die gesamtwirtschaftliche
Produktivitäts- und Wachstumsentwicklung verbunden sei. Nach unseren Ergebnissen kann diese Hypothese zumindest für die NUTS-2-Regionen
Österreichs bzw. der EU 27 und die untersuchte Zeitperiode (1991/2012) verworfen werden: einerseits weil die Tertiärisierung
in den letzten Jahrzehnten vorrangig durch das Wachstum wissensintensiver Unternehmensdienstleistungen (knowledge intensive
business services, KIBS) getrieben war und diese Dienste in weiten Teilen selbst hoch produktiv sind, vor allem aber zeigt
unsere Evidenz eindeutig positive (direkte und indirekte) Gesamteffekte auf die regionale Produktivität, welche von KIBS wegen
ihrer besonderen Rolle in Wissens-Spillovers auf die Effizienzentwicklung in anderen Wirtschaftsbereichen ausgehen. Damit
sprechen unsere Ergebnisse für eine Wirtschaftspolitik, welche den fortschreitenden Wandel zum Dienstleistungsbereich als
Bestandteil moderner Wirtschaftsentwicklung begreift und das Potential von KIBS als Treiber von Wissens-Spillovers und Produktivitätsdynamik
verstärkt nutzt. Der Artikel schließt daher mit Überlegungen zu sinnvollen förderpolitischen Ansatzpunkten zur Entwicklung
wissensintensiver Unternehmensdienste bei knappen finanziellen Ressourcen.