Stefan Ederer, Österreichs Wirtschaft in Rezession – Inflation geht zurück • Werner Hölzl, Jürgen Bierbaumer, Michael Klien,
Agnes Kügler, Konjunkturabschwung hält an. Ergebnisse der Quartalsbefragung des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober 2023 • Anna
Burton, Sabine Ehn-Fragner, Tourismus trotz anhaltender Teuerung wieder deutlich erstarkt • Christine Mayrhuber, Stefan Angel,
Marian Fink, Silvia Rocha-Akis, Armut und Sozialhilfe in Österreich • Klaus Friesenbichler, Birgit Meyer, Entwicklungspolitik
als geoökonomisches Instrument. Eine Einordnung vor dem Hintergrund globaler Trends
Durch Chinas "Neue Seidenstraße" entstand ein globaler Wettbewerb um die Teilhabe an Wachstumsmärkten, den Zugang zu kritischen
Rohstoffen und um politischen Einfluss in Entwicklungsländern. Der Auftritt Chinas auf der geopolitischen Bühne vergrößerte
für die Empfängerländer die Auswahl an möglichen Geldgebern. Dies befeuerte die Diskussion über den Anpassungsbedarf der europäischen
Entwicklungszusammenarbeit, die bereits heute dem Druck unterliegt, ihre Ziele verstärkt mit außen- und sicherheitspolitischen
Interessen zu verknüpfen. In einem ersten Schritt reagierten die Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit der EU und der
USA mit einer Bündelung von Programmen. Auch werden "westliche Werte" sowie Umwelt- und Sozialstandards nunmehr stärker betont.
Weitere Anpassungen der europäischen Institutionenarchitektur müssen folgen. Österreich sollte die Mittel für Entwicklungspolitik
auf das völkerrechtlich zugesagte Niveau anheben. Als kleine offene Volkswirtschaft muss Österreich zur effektiven Mittelverwendung
im europäischen Verbund vorgehen und eine enge Abstimmung nationaler Akteure gewährleisten.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober zeigen weiterhin trübe Konjunktureinschätzungen. Die unternehmerischen
Lageeinschätzungen verschlechterten sich über alle Sektoren hinweg und die Konjunkturerwartungen blieben pessimistisch. Besonders
skeptisch fielen die Konjunktureinschätzungen erneut in der Sachgütererzeugung aus. Die Kapazitätsauslastung war weiter rückläufig.
In der Gesamtwirtschaft löste der "Mangel an Nachfrage" den "Mangel an Arbeitskräften" als meistgenanntes Hemmnis der Geschäftstätigkeit
ab. Die Verkaufspreiserwartungen stabilisierten sich, blieben aber im Dienstleistungsbereich und im Einzelhandel überdurchschnittlich.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im November weiterhin skeptische Konjunkturbeurteilungen der österreichischen
Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit –6,9 Punkten (saisonbereinigt) zwar um 0,8 Punkte über dem Wert des
Vormonats (–7,7 Punkte), blieb aber im pessimistischen Bereich. Die Lagebeurteilungen blieben nahezu unverändert zum Vormonat
und notierten insbesondere in der Sachgütererzeugung tief im negativen Bereich. Die Konjunkturerwartungen verbesserten sich
geringfügig, signalisieren jedoch weiterhin skeptische Konjunkturausblicke. Die Kreditnachfrage der Unternehmen stieg im November
leicht an. Dennoch schätzen die Unternehmen die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe mehrheitlich als restriktiv ein.
In 2022, unit labour costs in Austrian manufacturing increased by 2.2 percent year-on-year. This implies a significant improvement
in relative unit labour costs, both compared with the weighted average of all trading partners (–3.3 percentage points) and
with EU trading partners (–1.7 percentage points). Relative unit labour costs also improved compared with Germany, the most
important trading partner (–1.4 percentage points). This development vis-à-vis our trading partners is being driven by a weaker
increase in labour costs coupled with a stronger rise in productivity. The favourable exchange rate development had a supporting
effect. When interpreting the data, long-term comparisons still need to take into account country-specific differences in
the COVID-19 aid measures. The data for 2022 may also have been distorted by the different international approaches to cushioning
high inflation.
Stefan Schiman-Vukan, Stefan Ederer, Kaufkraft steigt nach milder Rezession. Prognose für 2023 und 2024 • Josef Baumgartner,
Serguei Kaniovski, Hans Pitlik, Österreichs Wirtschaft wächst mittelfristig nur verhalten. Mittelfristige Prognose 2024 bis
2028 • Benjamin Bittschi, Birgit Meyer, Verbesserung der relativen Lohnstückkosten im Jahr 2022 • Jürgen Janger, Tim Slickers,
Wissensproduktion und Wissensverwertung in Österreich im internationalen Vergleich • Katharina Falkner, Franz Sinabell, Österreichs
Land- und Forstwirtschaft 2022 trotz schwierigen Umfelds außergewöhnlich erfolgreich
Österreich hat die monetären Ressourcen für die Wissensproduktion und -verwertung in den letzten Jahrzehnten auf ein Niveau
über jenem der führenden Innovationsländer der EU gesteigert. Eine Ausnahme bilden die Ausgaben für Universitäten. Leistungsindikatoren,
etwa für Publikationen, Patente und innovationsintensive Start-ups, zeigen dagegen deutliche Aufholpotenziale, insbesondere
im Vergleich mit weltweit führenden Ländern. Die anhaltenden Leistungsprobleme sowie neue Herausforderungen für die FTI-Politik,
wie Klimawandel und technologische Souveränität, rufen nach einer mikrodatengestützten Evaluierung des FTI-Systems.
Im Jahr 2022 stiegen die Lohnstückkosten in der österreichischen Herstellung von Waren um 2,2% gegenüber dem Vorjahr. Dies
impliziert eine deutliche Verbesserung der relativen Lohnstückkosten, sowohl gegenüber dem gewichteten Durchschnitt aller
Handelspartner (–3,3 Prozentpunkte) als auch gegenüber den EU-Handelspartnern (–1,7 Prozentpunkte). Auch verglichen mit dem
wichtigsten Handelspartner Deutschland verbesserten sich die relativen Lohnstückkosten (–1,4 Prozentpunkte). Getragen wird
diese Entwicklung gegenüber den Handelspartnern durch einen schwächeren Anstieg der Arbeitskosten bei stärker steigender Produktivität.
Unterstützend wirkte die günstige Wechselkursentwicklung. Bei der Interpretation der Ergebnisse sind bei langfristigen Vergleichen
nach wie vor die länderspezifischen Unterschiede in den COVID-19-Hilfsmaßnahmen zu berücksichtigen. Die Daten für 2022 könnten
zudem durch die international unterschiedlichen Herangehensweisen zur Abfederung der hohen Inflation verzerrt worden sein.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober zeigen eine Seitwärtsbewegung der gesamtwirtschaftlichen Konjunktureinschätzungen.
Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit –7,9 Punkten (saisonbereinigt) allerdings um 0,5 Punkte über dem Wert des Vormonats
(8,4 Punkte). Das pessimistische Konjunkturbild wird insbesondere durch die fortgesetzt schwache Industriekonjunktur bestimmt.
Die Lagebeurteilungen verschlechterten sich in der Sachgütererzeugung weiter, während sie gesamtwirtschaftlich nahezu unverändert
blieben. Die Konjunkturerwartungen notierten trotz leichter Verbesserungen ebenfalls weiter im negativen Bereich und signalisieren
weiterhin überwiegend pessimistische Konjunkturausblicke. Die unternehmerische Unsicherheit blieb auch im Oktober überdurchschnittlich
hoch.
Das Eich- und Vermessungswesen stellt die grundlegende messtechnische Infrastruktur und zuverlässige Geoinformationen bereit.
Es erbringt komplexe Leistungen, die für das Funktionieren einer Volkswirtschaft unerlässlich sind und die von der Öffentlichkeit
umso weniger wahrgenommen werden, je zuverlässiger sie erbracht werden und je reibungsloser die von ihnen unterstützten Prozesse
ablaufen. Der vorliegende Bericht aktualisiert die gleichnamige Studie aus dem Jahr 2021 und untersucht die Funktionen und
Aufgaben sowie den gesellschaftlichen Mehrwert (Public Value) der Leistungen des Eich- und Vermessungswesens. Im Zentrum steht
dabei die institutionalisierte Vertrauensbildung als Grundlage für die Koordination zahlreicher wirtschaftlicher Aktivitäten.